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WEEKNachrichten
Porno-Ring: Der Krieg der Ermittler
von dpa/AP/nar
Brüssel - Die Fronten zwischen den Ermittlern im Kinder-Porno-Skandal
verhärten sich: Die niederländische Polizei hat das Büro
der belgischen Bürgerinitiative Morkhoven durchsucht. Ihr Sprecher,
Marcel Vervloesem, wurde festgenommen.
Die Gruppe hält angeblich weiteres Belastungsmaterial zurück. "Wenn wir es der Polizei übergeben würden, könnten wir nicht sicher sein, daß sie ihre Arbeit ganz macht", sagte Vervloesem, der den Beamten immer wieder Nachlässigkeit vorgeworfen hatte.
Die Hausdurchsuchung verlief erfolglos. "Wir haben alles in Sicherheit gebracht", sagte Vervloesem. Darunter auch verschlüsselte Disketten, auf der noch mehr Opfer, noch mehr Täter gespeichert sind. Computer-Experten der Gruppe versuchen derzeit, die Passwörter zu knacken.
Im Mittelpunkt des Skandals standen bislang Robby van der Plancken (24), einer der Kinderschänder und sein Komplize Gerrit Ulrich. Ulrich ist tot, Plancken soll ihn getötet haben, sitzt deshalb in Italien in U-Haft. Inzwischen wurde ein dritter Name bekannt: Leo von Gasselt. Ein Millionär, der eine Jacht besaß, auf der vermutlich Kinderpornos gedreht wurden.
Der Name des Schiffs: "Apollo". Gleichzeitig auch ein Codewort der Porno-Bande, das sogar auf Bankauszügen auftaucht. Auch Gasselt ist tot, gestorben an Krebs.
Vervloesem hatte die Polizei auf die Spur der Zandvoorter Porno-Bande geführt. Doch der Detektiv gilt als umstritten (MOPO berichtete). Dazu Carien Hutsebaut, belgische Expertin für mißbrauchte Kinder: "Er hat mit seiner unorthodoxen Arbeitsweise ein Erdbeben ausgelöst. Warum also die Diskussion um seine Person, wenn er so viel schockierendes Material auf den Tisch legen kann?"
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URL: http://archiv.mopo.de/archiv/1998/19980721/91680299121344.html
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